Trauma, Trauer und PTBS: Zum gesellschaftlichen Umgang mit dem Lebensrisiko deutscher Soldaten in Auslandseinsätzen“
25-01-12
Vortrags- und Gesprächsabend zum Thema
"Trauma, Trauer und PTBS: Zum gesellschaftlichen Umgang mit dem Lebensrisiko deutscher Soldaten in Auslandseinsätzen“
am Mittwoch, dem 25. Januar 2012, um 20.00 Uhr
in den Clubräumen Jägerstraße 1, 10117 Berlin-Mitte (Empfang ab 19.30 Uhr), mit
Hellmut Königshaus, Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages
Dr. Gerd Willmund, Oberfeldarzt, Berlin
Dr. Gesine Palmer, Trauerrednerin, Autorin
Moderation: Axel von Hoerschelmann
Nach Veröffentlichungen des Bundesministeriums für Verteidigung sind seit 1992 in Auslandseinsätzen der Bundeswehr 99 deutsche Soldaten ums Leben gekommen, davon 36 durch „Fremdeinwirkung.“ Von denen, die aus Einsätzen zurückgekehrt sind, haben weit mehr als die Erkrankten traumatische Erlebnisse gehabt. Im Jahr 2011 mussten 795 zurückgekehrte Soldaten wegen posttraumatischer Belastungsstörungen (PTBS) behandelt werden.
Die Bundeswehr selbst ist seit einigen Jahren auf dieses Phänomen besser eingerichtet und konnte viel von den Erfahrungen amerikanischer, israelischer und anderer Streitkräfte lernen. Im Umgang mit den Hinterbliebenen ebenso wie mit denen, die an Leib und Seele beschädigt aus den Einsätzen zurückkehren, hat die deutsche Gesellschaft aber ein eigenes Problem. „Realitätsverweigerung“ nennen es die einen, einen Mangel an Rückendeckung die anderen.
Wie immer in den kommenden Jahren der Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan und anderswo neu justiert und bewertet werden wird: wer in seiner Familie oder am eigenen Leib und an der eigenen Seele im Einsatz beschädigt worden ist, sieht auch die Realität in der Heimat mit anderen Augen.
Mit freundlichen Grüßen,
Percy MacLean | Dr. Kathrin Kallmorgen |
Vorsitzer | Mitglied des Vorstands |