Prof. Dr. Joseph Huber: Geldschöpfung - der verkannte Faktor

16-12-11

Liebe Clubmitglieder, sehr geehrte Damen und Herren, 

der Club von Berlin hat die Freude, Sie zu einem Vortrags- und Gesprächsabend einzuladen mit 

Prof. Dr. Joseph Huber

  am Freitag, dem 16. Dezember, 20.00 Uhr,

in den Clubräumen Jägerstr. 1, 10117 Berlin,
  Empfang ab 19.30 Uhr.

 

Der Abend steht unter dem Thema: 

Geldschöpfung -

der verkannte Faktor der Banken- und Schuldenkrise

 

Nach dem Studium der Soziologie in Heidelberg und Bochum (Diplom 1971) und der Ökonomie und Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin (Promotion 1977, Habilitation 1981) wurde Joseph Huber weithin bekannt durch seine Beiträge zur Schattenwirtschaft und Entkopplung von Arbeit und Einkommen. Seit 1992 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschafts- und Umweltsoziologie an der Martin-Luther-Universität Halle; bis 1995 war er auch Direktor des Universitätszentrums für Umweltwissenschaften und hatte zahlreiche Gastprofessuren im In- und Ausland inne. Prof. Huber forscht über ökologische Modernisierung und technologische Umweltinnovationen, Lebenszyklusanalyse und evolutive Dynamik moderner Gesellschaften, Geldreform und neue Ordnungspolitik im vereinten Deutschland der Berliner Republik und lehrt darüber hinaus auch zu Themen der Umweltsoziologie und Umweltpolitik, der Weltsystem-, Entwicklungs- und Modernisierungstheorie, der Techniksoziologie, der Wirtschafts- und Arbeitsmarktsoziologie sowie zu Sozialstaat und Sozialpolitik.

 

Prof. Huber steht für profunde Analysen und mutige Entwürfe zu kritischen Fragen der Zeit, war wiederholt in der Politikberatung tätig, ist Gutachter für nationale und internationale Zeitschriften und Forschungsförderstellen sowie Mitherausgeber von Zeitschriften und Buchreihen.

Auch in seinem Buch „Monetäre Modernisierung“ blickt er über die Alltagsdebatten hinaus und weist nach Analyse unserer gewohnten Geldordnung auf die prozyklische Wirkung der Geldschöpfung hin: Das private Bankensystem stellt in Wachstumszeiten zu viel und in Krisenzeiten zu wenig Geld zur Verfügung. Im Zuge der Globalisierung trug dieses undurchsichtige System entscheidend zur Blasenbildung und zur weiteren Verzerrung der internationalen Geldordnung bei, während die Grundpfeiler der Finanzierung (nämlich die Einschätzung des Finanzierungsrisikos und der Bonität der Kreditnehmer durch die Banken) in Zeiten der Schock-Ökonomie und überbordenden Volatilität keinen Halt mehr boten. Um  Fehlfunktionen des Geldsystems (nicht adäquate Geldversorgung, unkontrollierte Geschäfte über Offshore-Zentren, Aufblähungen von Vermögenswerten und Kapitalmarktgeschäft, Crashs, Krisen und die Notwendigkeit von Staatshilfen) und daraus folgende extreme Staatsverschuldung nachhaltig zu verhindern, schlägt Joseph Huber im Rückgriff auf Entwürfe von Irving Fisher und Keynes eine neue Geldordnung vor mit einer Trennung von (staatlich verantworteter) Geldschöpfung und privaten Kreditgeschäften (in Verantwortung der Banken).

 

Mit freundlichen Grüßen,

Percy MacLean

Karl-W. Homburg

Vorsitzer

Mitglied des Clubs