Prof. Dr. Jan Hegemann: "Kulturkampf um die Digitale Welt"
04-10-12
Vortrags- und Gesprächsabend
Prof. Dr. Jan Hegemann zum Thema: Kulturkampf um die Digitale Welt: Urheberrecht als Motor für bürgerliche Emanzipation und Voraussetzung für geistigen und technischen Fortschritt? Es moderiert Cornelius Wendel |
Das Urheberrecht ist in der digital vernetzen Welt immer schwerer durchzusetzen. Zur Klärung dieser ökonomischen Mechanismen lohnt sich ein Blick zurück auf die gesellschaftlichen Veränderungen durch die seinerzeitige "Einführung" des Urheberrechts. Im 18./19. Jahrhundert lösten sich die Geistesarbeiter, seien es Autoren, Künstler oder Wissenschaftler, aus der Abhängigkeit der meist aristokratischen Mäzenaten. Denn durch die Vermarktbarkeit ihrer Geistesleistungen waren sie imstande, sich autark zu finanzieren. Dies war eine wesentliche Grundlage für die bürgerliche Emanzipation, die sich wirtschaftlich in der industriellen Revolution und gesellschaftlich-politisch in den Freiheitsbewegungen des 19. Jahrhunderts niederschlug. Das Urheberrecht war damit ein Wegbereiter der Moderne. Ist die Aufgabe dieser Rechte nun ein weiterer zivilisatorischer Fortschritt im digitalen Zeitalter oder werden uns Rückentwicklungen bevorstehen?
Prof. Dr. Jan Hegemann, geb. 1963 in Düsseldorf. Studium der Rechtswissenschaften und Philosophie in Bonn und München. Erstes Staatsexamen in München 1989. Referendar im Bezirk des Kammergerichts Berlin, gleichzeitig wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozeßrecht und Rechtsphilosophie der Freien Universität. Zweites Staatsexamen 1992. 1995 Promotion über ein filmurheberrechtliches Thema. Rechtsanwalt. Partner in der Sozietät Raue L.L.P. Honorarprofessor an der FU Berlin. Überwiegend tätig auf den Gebieten des Urheber- und Verlagsrechts, Presse- und Medienrechts.
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