Dr. Franziska Henningsen: "Psychoanalysen mit traumatisierten Patienten" Moderation: Ludger M. Hermans

13-11-12

Vortragsabend mit                                            

Dr. Franziska Henningsen

 zum Thema:

Psychoanalysen mit traumatisierten Patienten“

Moderation: Ludger M. Hermanns


am Dienstag, dem 13. November 2012, um 20.00 Uhr,
in den Räumen des Clubs von Berlin, Jägerstr.1, 10117 Berlin
Empfang ab 19.30 Uhr

 

Gravierende traumatische Erfahrungen führen häufig zu bleibenden Veränderungen der Persönlichkeit, die mit psychoanalytischer Methode erkannt und behandelt werden können. Oft werden dabei transgenerationale Prozesse aufgedeckt. Schwere frühkindliche Traumata rufen bleibende Spaltungsstrukturen hervor und hinterlassen Spuren im Gedächtnis, die unbewusst bleiben, sich aber auf die Beziehungsfähigkeit und die Lebensgestaltung eines Menschen auswirken. Das Trauma wird „eingekapselt“, macht sich in Symptomen, spezifischen Ich-Einschränkungen und Handlungen bemerkbar. Kinder, die sich mit ihren traumatisierten Eltern identifizieren, übernehmen eine solche Abwehrstruktur. Gesellschaftliche Katastrophen fügen nicht nur dem Einzelnen ein schweres Leid zu, sondern sie haben auch tiefgreifende Auswirkungen auf die Gemeinschaft und ihre späteren Generationen. Kollektive Abwehrstrukturen wie z.B. eine unausgesprochene Übereinstimmung im Schweigen und im Nicht-Fühlen sind die Folgen, weshalb die Opfer und ihre Kinder mit ihren Traumata allein bleiben.         

In ihrem jüngst erschienen Buch: „Psychoanalysen mit traumatisierten Patienten. Trennung, Krankheit, Gewalt“ (Klett Cotta, Stuttgart 2012) schildert Franziska Henningsen ihre psychoanalytische Arbeit mit traumatisierten Patienten und diskutiert Konsequenzen für Politik und Gesellschaft. In ihrem Vortrag wird sie uns ihr Buch vorstellen und einen Einblick in die Behandlung von Kindern und Erwachsenen geben.

Dr. phil. Dipl.-Psych. Franziska Henningsen ist Psychoanalytikerin und Lehranalytikerin am Berliner Psychoanalytischen Institut - Karl-Abraham-Institut (BPI) und Mitglied der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung (DPV/IPV). Von 2000-2004 war sie wissenschaftliche Sekretärin der DPV und leitet seit 2000 die Osteuropa Kommission. Ihr Forschungsschwerpunkt ist das psychische Trauma. Sie ist Mitbegründerin der Arbeitsgruppe SBPM, die Standards zur Begutachtung traumatisierter Flüchtlinge formuliert und ein Fortbildungscurriculum entwickelt hat. Im Übrigen ist sie Kuratorin des Clubs von Berlin. 

Ludger M. Hermanns ist Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, als Psychoanalytiker (DPV/IPV) und Gruppenanalytiker (SGAZ/D3G) in eigener Praxis in  Berlin-Charlottenburg tätig und Mitglied des Berliner Psychoanalytischen Instituts (BPI). Er ist Vorsitzender des "Archivs zur Geschichte der Psychoanalyse" e.V. und Autor diverser Publikationen zur Geschichte der Psychoanalyse, insbesondere Herausgeber der neunbändigen Buchreihe "Psychoanalyse in Selbstdarstellungen" (1992-2012) und des Jahrbuchs der Psychoanalyse. Außerdem ist er Mitglied im Club von Berlin.

Percy MacLean,                           Dr. Kathrin Kallmorgen,                                             Vorsitzer                                        Vorstandsmitglied