Bosiljka Schedlich und Anjele Krstevski: Roma in Berlin – Klischees und Lebenswirklichkeit
17-03-14
Liebe Clubmitglieder, sehr geehrte Gäste,
der Club von Berlin lädt Sie herzlich ein zu einem Vortrags- und Gesprächsabend mit
Bosiljka Schedlich Vorstandsmitglied südost Europa Kultur e.V. und Gründerin der Stiftung ÜBERBRÜCKEN, Berlin
und
Anjele Krstevski Sozialarbeiterin südost Europa Kultur e.V.
zum Thema Roma in Berlin – Klischees und Lebenswirklichkeit
am Montag, dem 17.3.2014, um 20.00 Uhr,
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In Berlin gehören sie zur traurigen Seite des Stadtbildes: Junge Menschen, die an Ampeln die Fenster der wartenden Autos putzen, um sich ein bisschen Kleingeld zu verdienen. Viele von ihnen sind Roma aus den EU-Beitrittsländern Rumänien und Bulgarien. Sie lebten in Südosteuropa in ärmlichsten Verhältnissen, wurden sozial geächtet, waren Opfer von Übergriffen. Die EU-Osterweiterung und die damit verbundene Freizügigkeit haben sie als Chance auf ein besseres Leben in Deutschland begriffen. Oder als Möglichkeit für einen vorübergehenden Zeitraum hier zu arbeiten. Vermittelt dieses Bild durch die Windschutzscheibe ein wahres Bild oder nur ein Klischee?
Bosiljka Schedlich und Anjela Krstevki werden uns von der Lebenswirklichkeit der Roma in Berlin berichten.
Eine Erkenntnis Elias Canettis ist das Motto ihrer Arbeit:
„Mit den Händen kaputter Seelen kann kein Frieden aufgebaut werden.“
Bosiljka Schedlich, *1948 in Jugoslawien, ist seit 1991 Geschäftsführerin des südost
Europa Kultur e.V. mit Sitz in Berlin. Sie studierte Germanistik in Berlin und absolvierte eine Ausbildung zur staatlich beeidigten Dolmetscherin. Der Verein südost Europa e.V. führt Projekte in den Bereichen Kultur, Bildung, Psychosoziales, Traumaarbeit mit Kriegsflüchtlingen, humanitäre Hilfe und Rückkehrhilfe durch. Sein Ziel ist die Förderung und Entwicklung von Toleranz und Verständigung zwischen den unterschiedlichen nationalen und religiösen Gruppen. Die Stiftung ÜBERBRÜCKEN hilft Menschen generationsübergreifend, Kriegsfolgen zu überwinden damit aus den nachfolgenden Generationen nicht erneut Opfer oder Täter werden. Die Stiftung wirkt individuell durch persönliche Beratung, Betreuung und Therapie und gesellschaftlich durch Dialog von Angehörigen der Opfer- und Täterseite, durch Fachvorträge und Förderung der wissenschaftlichen interdisziplinären Auseinandersetzung über die Hintergründe der gewalttätigen Konflikte.
Von Bosiljka Schedlich sind mehrere Aufsätze zum Thema Menschen auf der Flucht sowie eine Reihe von Zeitungsartikeln und Rundkfunkbeiträgen erschienen. 1996 wurde sie mit dem Moses-Mendelssohn-Preis des Landes Berlin ausgezeichnet und 2001 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande.
Anjela Krstevki, * 1972 in Montana, Bulgarien, B.A. studierte Europäische Ethnologie mit den Schwerpunkten: Kulturen in Europa in vergleichender Perspektive, Medialität, Großstadtjugendliche. Als Sozialarbeiterin betreut Anjela Krstevki über südost Menschen, die aus Bulgarien und anderen südosteuropäischen Staaten nach Berlin kommen, unter ihnen viele Roma. Sie ist insbesondere an Schulen und bei den Eltern der Schulkinder engagiert, damit Migrantenkinder eine gute Förderung erhalten. Sie hat aber auch mit obdachlosen Wanderarbeitern zu tun, von denen sie berichten wird.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Hartmut Kühne, Vorsitzer Henning Niederhoff, Vorstandsmitglied