25. Januar 2021 Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik und Botschafter a.D. Rolf Nikel: "Polens Beziehungen zu Deutschland und der Europäischen Union" Websalon Polen Mit dem deutschen Überfall auf Polen begann 1939 der Zweite Weltkrieg. Mit seinem Kniefall vor dem Denkmal für die Opfer des Warschauer Ghettoaufstandes 1943 läutete Bundeskanzler Willy Brandt im Dezember 1970 ein neues Zeitalter in den Beziehungen zwischen Polen und Deutschland ein. Ab 1980 hatte die Gewerkschaftsbewegung Solidarność entscheidenden Einfluss auf das Ende des Kommunismus und damit auf die Wiedervereinigung Deutschlands. Seit 2015 wird das Nachbarland von einer Koalition unter der Führung der Partei Prawo i Sprawiedliwość (PiS = Recht und Gerechtigkeit) regiert. Als entscheidende Persönlichkeit gilt der PiS-Vorsitzende Jarosław Kaczyński. Den EU-Rechtsstaatsmechanismus zur finanziellen Ahndung von Verstößen gegen bestimmte Werte der Europäischen Union hat er anfänglich abgelehnt und sich dann für einen Kompromiss eingesetzt. Botschafter Rolf Nikel ist seit 2020 Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik DGAP. Von 2014 bis 2020 war er Botschafter in Warschau, davor Beauftragter der Bundesregierung für Fragen der Abrüstung und Rüstungskontrolle, stellvertretender Abteilungsleiter Außen- und Sicherheitspolitik im Bundeskanzleramt und Gruppenleiter Vereinte Nationen und Globale Fragen. Diplomatische Stationen in Moskau, Nairobi, Paris und Washington, D.C., Studium der politischen Wissenschaften, Wirtschaft und Völkerrecht in Frankfurt, Durham N.C. und Paris, Fellow an der Harvard University. |
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01. März 2021 Dr. Hendrik Brandis: "Exponentielle Entwicklung neuer Technologien - Wie können wir Chancen nutzen und Risiken beherrschen?" Websalon Die Entwicklung neuer Technologien scheint immer schneller voranzuschreiten, vor allem dort, wo digitale Technologien eine Rolle spielen – und das ist ja eigentlich überall. Wir befinden uns, so eine prominente Buchveröffentlichung aus dem Jahr 2014, in einem „Zweiten Maschinenzeitalter“, das die Automatisierung vieler kognitiver Aufgaben mit sich bringt und dabei Menschen und softwaregesteuerte Maschinen eher zu Substituten als zu Ergänzungen machen, wie das im "Ersten Maschinenzeitalter" – der Industriellen Revolution – noch der Fall war. Woher kommt diese exponentielle Technologieentwicklung und was können wir tun, um die damit verbundenen Chancen zu nutzen und die Risiken zu kontrollieren? Diese Fragen wollen wir mit einem Experten im Bereich neuer Technologien diskutieren – mit einem Wagniskapitalfinanzierer.
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15. März 2021 Matthias Schulz, Intendant der Berliner Staatsoper: "Wie und was plant ein Opern-Intendant in Zeiten der Pandemie?" Websalon Die Staatsoper Unter den Linden wurde in den Jahren 1741–1743 von Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff im Stil des Palladianismus errichtet, ist das älteste Opernhaus Berlins und gilt als eine der traditionsreichsten internationalen Bühnen der Welt. Zu den neuen, gegenwärtig öffentlich persönlich leider nicht erlebbaren Produktionen zählen u.a. Modest Mussorgskys‘ Chowanschtschina, Wolfgang Amadeus Mozarts Idomeneo und Leoš Janáčeks Jenůfa. Die Corona-Pandemie trifft den Musikbetrieb hart. Veranstalter und Kulturinstitutionen bieten Alternativen im Internet und TV. Wie aber gestaltet sich der Post-Corona-Ausblick? Und was alles gehört zur Leitung eines Opernhauses? Matthias Schulz (Jahrgang 1977) studierte am Mozarteum in Salzburg Klavier und in München Volkswirtschaft. Nach einer Tätigkeit am Konzerthaus Dortmund begann er 2004 als Projektleiter für das Opernprojekt „Mozart 22“ bei den Salzburger Festspielen. Es folgte die Leitung der Konzertplanung der Salzburger Festspiele. 2012 übernahm Matthias Schulz die Kaufmännische Geschäftsführung und Künstlerische Leitung der Stiftung Mozarteum Salzburg. Im April 2018 wurde Matthias Schulz Intendant der Staatsoper Unter den Linden. |
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26. April 2021 Prof. Dr. Markus Rex: "Am Nordpol eingefroren - Erlebnisse und Erkenntnisse einer Klima-Expedition der Superlative" Websalon MOSAiC steht für „Multidisciplinary drifting Observatory for the Study of Arctic Climate“ und war die größte Arktisexpedition aller Zeiten: Ab Herbst 2019 driftete der Forschungseisbrecher "Polarstern" nach dem Vorbild Fridjof Nansens ein Jahr lang durch das nördliche Polarmeer. An Bord die Besatzung und 300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 37 Nationen. Zur Erkundung des schwindenden Meereises überwintern sie an einem der unzugänglichsten Orte der Erde: Fast direkt am Nordpol. Minus 40 Grad Celsius. Auftürmungen und Schluchten im Eis, Schneestürme, Eisbären – und plötzlich pandemiebedingte Unterbrechung der Versorgung durch andere Eisbrecher. Über das Leben in der Polarnacht und Erkenntnisse für die Klimaforschung berichtet Expeditionsleiter Markus Rex in unserer Themenreihe zur Nachhaltigkeit. Markus Rex (Jahrgang 1966), Professor für Atmosphärenphysik an der Universität Potsdam, leitet die Atmosphärenforschung des Alfred-Wegener-Instituts in Potsdam. Studium der Physik, Geophysik und Meteorologie in Braunschweig, Göttingen, Berlin und Bremen. Forschungsarbeit am Jet Propulsion Laboratory der NASA des California Institute of Technology und der University of Canterbury in Neuseeland sowie Expeditionen in die Arktis und Antarktis. Sein Ende 2020 erschienenes Buch „Eingefroren am Nordpol“ ist ein Bestseller. |
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03. Mai 2021 Sabine Wildfeuer und Prof. Dr. Peter-Andreas Brand: "Der Missbrauchsskandal in der Katholischen Kirche - das Beispiel des Erzbistums Berlin" Websalon Der Vorwurf massiver Missbrauchsfälle erschüttert die katholische Kirche. Die Rechtsanwälte Sabine Wildfeuer und Professor Dr. Peter-Andreas Brand haben für das Erzbistum Berlin in einer Studie untersucht, wie das Erzbistum betroffen ist. Dabei geht das Problem über das Erzbistum Berlin und die katholische Kirche weit hinaus. Nach einer kurzen Vorstellung der Berliner Studie wollen die Rechtsanwälte den Blick weiten und auf strukturelle Ursachen eingehen, die Kindesmissbrauch erleichtern und seine Aufklärung erschweren. Sabine Wildfeuer wurde 1974 in Dresden geboren und ist Rechtsanwältin bei der Kanzlei Redeker, Sellner,Dahs in Berlin. Sie ist Vorsitzende des Landesverbandes Berlin des Deutschen Juristinnenbundes. Professor Dr. Peter-Andreas Brand wurde 1958 in Hannover geboren und ist ebenfalls Rechtsanwalt bei der Kanzlei Redeker, Sellner, Dahs. Seit 2011 ist er Mitglied des ständigen Beraterstabs des Erzbischofs von Berlin zur Beratung in Fragen des Umgangs mit sexuellem Missbrauch Minderjähriger und erwachsener Schutzbefohlener. |
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10. Mai 2021 Leonie Bremer: "Wie ticken die Menschen, die die Klimadebatte mitgestalten und von ihr inspiriert werden?" Websalon Klimapolitik steht weltweit auf der Tagesordnung. Im Dezember 2019 stellte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen den ‚European Green New Deal‘ zur Erreichung der EU-Klimaneutralität vor. Bewirkt haben diese Priorisierung u.a. Wissenschaftler und Klimaaktivisten. Die von Greta Thunberg 2018 in Schweden initiierte Bewegung ‚Fridays for Future‘ mobilisiert junge Menschen und treibt den gesellschaftlichen Klima-Diskurs an. Beim ersten weltweiten Klimastreik am 15. März 2019 sollen an die 1,8 Millionen Menschen der ‚Fridays for Future‘-Aufforderung gefolgt sein. Perspektiven, die wir in unserer Themenreihe zur Nachhaltigkeit erörtern.
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27. Mai 2021 Andreas Mundt; Präsident des Bundeskartellamtes: „Nutzer lieben die Internet-Monopole, die wir bekämpfen sollen“ Zur Gestaltung digitaler Märkte entlang europäischer Werte Websalon Das Bundeskartellamt wurde 1958 mit 53 Mitarbeitern in Berlin gegründet. Seine Aufgabe ist der Schutz des Wettbewerbs in Deutschland. Die heute rund 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter befassen sich u.a. mit Fusionskontrolle und Verhinderung von Marktmachtmissbrauch. In den 1930er Jahren bestanden in Deutschland rund 2000, vom Nationalsozialismus zur ‚effizienten Lenkung der Wirtschaft‘ geförderte Kartelle. Nach welchen Parametern agieren Wettbewerbshüter gegenüber den weltumspannenden digitalen Plattformen, die - wie jüngst in Australien - zur Erpressung ganzer Regierungen bereit sind? Und was bedeutet die Berufung von Lina Khan (32) in den Vorstand der US-Wettbewerbsbehörde FTC und von Timothy Wu (49) in den Wirtschaftsrat (NEC) des Weißen Hauses? Beide Wissenschaftler argumentieren für eine Entflechtung von Google, Amazon und Facebook: Fragen unserer Themenreihe zur Digitalisierung. Andreas Mundt (*1960), Jura-Studium in Bonn und Lausanne. Referent für Integration der neuen Bundesländer im Bundesministerium für Wirtschaft, Referent der FDP-Bundestagsfraktion. Ab 2000 im Bonner Bundeskartellamt, seit 2009 als Präsident. Seit 2013 Vorsitz des International Competition Network (ICN), Mitglied des Vorstandes der Competition Commission der OECD. Verheiratet, Vater dreier Kinder. |
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11. Juni 2021 Stadterkundung mit Dr. Jarl Kremeier: "Rings um den Club von Berlin" Exkursionen Der 1892/93 von den Mitgliedern Heinrich Joseph Kayser (1842-1917) und Karl von Großheim (1841-1911) erbaute Gebäudekomplex für den Club von Berlin liegt im historischen Berliner Stadtteil Friedrichstadt und gehört heute zum Bezirk Mitte. Der Club von Berlin wählte damals einen Standort in der Nähe des Bankenviertels einerseits und der Wilhelmstrasse mit ihren Regierungsgebäuden andererseits. Die in gewisser Hinsicht ‚konkurrierende’ Casino-Gesellschaft hatte ihre Räume am Pariser Platz. Vergleicht man das repräsentative Clubhaus und die Infrastruktur um 1900 mit den Pfarrhäusern der Dreifaltigkeits-Gemeinde um 1740, so lässt sich die Entwicklung vom ‚alten Berlin’ zur Reichhauptstadt augenscheinlich nachvollziehen. Ein Hinweis für diejenigen, die dem Thema großes Interesse entgegen bringen: Forschungen zur Stadtgeschichte hat Laurenz Demps in zwei lesenswerten Publikationen veröffentlicht. 1987 erschien „Der Gensd’armen-Markt. Gesicht und Geschichte eines Berliner Platzes“, im Jahr 2000 “Berlin-Wilhelmstraße. Eine Topographie preußisch-deutscher Macht“. Dr. Jarl Kremeier hat Kunstgeschichte, Geschichte und Musikwissenschaften in Würzburg, London und Berlin studiert und wurde 1996 mit einer Arbeit zur Hofkirche der Würzburger Residenz promoviert. Er unterrichtet im Gasthörer-Programm der Freien Universität und an der Hochschule für Schauspielkunst ‚Ernst Busch’. Eine weiteres Tätigkeitsfeld sind Konzeption und Durchführung von kunsthistorischen und kulturwissenschaftliche Vorträgen und Reisen. |
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25. Juni 2021 Stadterkundung mit Dr. Jarl Kremeier: "Das historische und gegenwärtige Tiergartenviertel" Exkursionen Nur ein einziges historisches Bauwerk steht noch auf dem heutigen ‚Kulturforum’: Die vor 175 Jahren von Hermann Wenzel nach einem Entwurf des preussischen Oberbaurates Friedrich August Stüler errichtete Kirche St. Matthäus, die 1956–1960 mit einem modernen Inneren von Jürgen Emmerich wieder aufgebaut wurde. Zu Beginn lädt uns Anne-Catherine Jüdes, Geschäftsführerin der Stiftung St. Matthäus, in die Kirche ein. Das Jubiläum gab der Stiftung St. Matthäus den Impuls zu einer Veranstaltungsreihe in Erinnerung an das sogenannte „Geheimratsviertel“. Die Bebauung südlich des Tiergartens und westlich des Potsdamer Platzes begann um 1800 mit Wochenend- und Sommerhäusern, die schon bald durch größere Häuser zum ständigen Wohnen ersetzt wurden. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich das Viertel zu einer vornehmen Wohngegend, über deren personale Zusammensetzung die Grabdenkmale des zugehörigen Alten St.-Matthäus-Kichhofes in Schönenerg Auskunft geben. In unmittelbarer Nachbarschaft der St. Matthäus-Kirche verliefen vor dem Zweiten Weltkrieg vier Straßen, die im 1926 publizierten Mitgliederverzeichnis des Clubs von Berlin als Adressangaben häufig auftauchen: Sigismundstrasse, Margaretenstrasse, Viktoriastrasse und Bellevuestrasse. Viele der Häuser des Tiergartenviertels wurden nach 1933 abgerissen, denn im Rahmen seiner Pläne für die Reichshauptstadt sah Albert Speer dieses Areal als neues Botschaftsviertel vor – eine Nutzung, die sich das Tiergartenviertel heute mit den Bauten der Staatlichen Museen und der Philharmonie am ‚Kulturforum’ teilt. Alle diese Schichten und Häutungen werden auf unserem Spaziergang behandelt werden. Dr. Jarl Kremeier hat Kunstgeschichte, Geschichte und Musikwissenschaft in Würzburg, London und Berlin studiert und wurde 1996 mit einer Arbeit zur Hofkirche der Würzburger Residenz promoviert. Er unterrichtet im Gasthörer-Programm der Freien Universität, der Hochschule für Schauspielkunst ‚Ernst Busch’ sowie konzipiert und leitet kunsthistorische und kulturwissenschaftlich Vorträge und Reisen. |
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27. Juni 2021 Dr. Dorothee von Tippelskirch-Eissing und Christoph Eissing: "Was bedeutet die Corona-Pandemie für unser Seelenleben? Welche psychosozialen "Sollbruchstellen" deckt die Corona-Krise auf?“"Veranstaltung Websalon Dass die Covid-19-Pandemie Auswirkungen auf die Psyche haben oder nach sich ziehen wird, ist seit einiger Zeit Thema in vielen Medien. Soziale Isolation, Angst um die eigene und die Gesundheit von Familie und Freunden, finanzielle Sorgen, Gefühle der Überforderung aufgrund von Kinderbetreuungsaufgaben und Homeoffice, die Scham- und Schuldgefühle, Eltern und andere Nahestehende in ihren Todesstunden nicht begleitet zu haben - all das werden wir noch eine Weile mit uns herumtragen. So dürfte die Corona-Krise auch dazu beitragen, innerseelische und auch institutionelle sowie gesellschaftliche Sollbruchstellen sichtbar werden zu lassen. Vielfältige Notsituationen gab es auch schon vor dem Ausbruch der Pandemie. Doch seit März 2020 werden wir täglich daran erinnert, dass unser Leben endlich und in vielerlei Hinsicht gefährdet ist. Können wir die Krise nutzen, um bisherige Tabuthemen stärker ins Bewusstsein zu rücken oder unsere psychische und gesellschaftliche Widerstandsfähigkeit („Resilienz“) zu stärken? Welche Einsichten kann uns ein psychoanalytisch geschulter Blick bei der Beantwortung dieser Fragen liefern? Dr. Dorothee von Tippelskirch-Eissing hat evangelische Theologie und Psychologie studiert und zu einem theologischen Thema promoviert. Sie arbeitet als Psychoanalytikerin in Berlin. Ihr Mann Christoph Eissing ist Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und arbeitet ebenfalls als Psychoanalytiker in Berlin. |
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20. August 2021 Thomas Albrecht: "Barock und Moderne - zu Rekonstruktion und Neubau des Berliner Schlosses" Exkursionen Thomas Albrecht, Jahrgang 1960, arbeitet seit 1986 im Architekturbüro Hilmer & Sattler, seit 1994 als Partner. Mit der Rekonstruktion und dem Neubau des Berliner Schlosses - Humboldt Forum - ist er seit 2009 betraut. |
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20. September 2021 Exkursion Flughafen Berlin Brandenburg BER Willy Brandt Exkursionen Am 31. Oktober 2020 wurde der neue Hauptstadtflughafen Berlins eröffnet: 14 Jahre nach dem Spatenstich und 24 Jahre nach Beginn der Planungen. Am 1. Oktober 2021 wird Aletta von Massenbach Nachfolgerin des bisherigen Flughafendirektors Engelbert Lütke Daldrup. Die neue Flughafenchefin wird uns zunächst eine Stunde lang in die Besonderheiten des BERs einführen. Danach schließt sich eine einstündige Führung mit den Highlights im öffentlichen Bereich an. Aletta von Massenbach Die Juristin, Jahrgang 1969, hat sich seit 1997, mit dem Beginn ihrer Berufstätigkeit auf die Flughafenbranche spezialisiert. Heute verfügt sie über internationale Expertise. Sie arbeitete in Chile, Peru, betreute Flughafenprojekte auf den Philippinen, in Portugal, Puerto Rico, in Russland und Spanien, aber auch in der Türkei und in Frankfurt. |
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25. Oktober 2021 Websalon mit Dr. Levin Holle. "Die strategische Ausrichtung der Deutschen Bahn AG und Managementkulturen in Wirtschaft und Staatsdienst" Websalons Idealerweise wirken Staat und Wirtschaft dynamisch zusammen. Wie aber funktioniert das in Deutschland und Europa. Und wie im Vergleich zu den USA, Korea, Japan, China oder Russland? Ein Merkmal in der Wirtschaft ist der überlebensnotwendige Innovationstrieb. Staatliche Einrichtungen hingegen sollen Risiken abwehren und Sicherheit garantieren. Organisationen wie die Deutsche Bahn, in denen sich Unternehmertum und Staatsauftrag begegnen, bewegen sich in diesem Spannungsfeld. Was aber heißt das für Innovationen wie die Nutzung künstlicher Intelligenz im europäischen Schienen-Netz und überhaupt für die Zukunft unserer Mobilität? Dr. Levin Holle, Jahrgang 1967, war nach juristischem Referendariat, Promotion und Bundeswehr (Oberleutnant d. R.) fast 15 Jahre für die Unternehmensberatung Boston Consulting Group tätig und leitete dort zuletzt das Berliner Hauptstadtbüro. Anfang 2012 übernahm er die Leitung der Abteilung Finanzmarktpolitik im Bundesministerium der Finanzen. Seit dem 1. Februar 2020 ist er Vorstand Finanzen und Logistik der Deutschen Bahn AG. |
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01. November 2021 Websalon mit Ferdinand Nehm: "Stadtwerkstatt und Bürgerrat als demokratische Beteiligung an der Berliner Bauplanung zwischen Fernsehturm und Spree" Websalons Demokratie ist kein Selbstläufer und braucht ständige Weiterentwicklung, das ist klar. Bürgerbeteiligung ist ein verheißungsvolles Stichwort, das seit einigen Jahren in immer mehr Planungsverfahren selbstverständlich dazu gehört, jedoch auch oft Erwartungen enttäuscht. Zwei spannende aktuelle Fallbeispiele zeigen, wie Partizipation tatsächlich gelingen kann: Die Stadtwerkstatt Berliner Mitte ist ein langfristiger Beteiligungsprozess für die Entwicklung der emotional und symbolisch aufgeladenen Fläche zwischen Fernsehturm und Spree. Hier gestalten Anwohnende, Initiativen, Fachleute und Verwaltung gemeinsam die Berliner Mitte. Im Bürgerrat Klima, dem dritten bundesweiten Bürgerrat in Deutschland, diskutierten 160 zufällig ausgewählte Menschen, wie Deutschland das Pariser Klimaabkommen einhalten kann. Der Prozess hat sich bewährt: Fast 100 Empfehlungen und Leitsätze zeigen, dass gut informierte Bürger*innen ambitionierteren Klimaschutz befürworten, als es ihnen die Bundesregierung bisher zugetraut hat. Ferdinand Nehm (*1992), aufgewachsen in Chile und Deutschland, Bachelor an der Zeppelin Universität Friedrichshafen, Erfahrungen mit ko-kreativer Planung von Sozialwohnungen in Portugal. Für das Oldenburger Institut für Partizipatives Gestalten IPG ist Ferdinand Projektleiter und Moderator für Beteiligungsverfahren. |
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15. November 2021 Dr. Uta von Arnim Buchvorstellung: Das Institut in Riga. Die Geschichte eines NS-Arztes und seiner "Forschung" Buchvorstellungen Dr. Uta von Arnim zeichnet in „DAS INSTITUT IN RIGA“ das scharfkantige Bild eines NS-Arztes und seiner Familie. Ein Arzt, der der Großvater der Autorin war. Herbert Bernstorff leitete das Gesundheitswesen in den besetzten baltischen Staaten. Im Gutshaus seiner Frau Edda am Stadtrand von Riga, dem Kleistenhof, gründete er das „Forschungsinstitut“. Deutsche Wissenschaftler und Laborantinnen arbeiteten dort daran, Impfstoff gegen Fleckfieber herzustellen. Als „Versuchsobjekte“ dienten Juden. Aus Gesprächen und Interviews mit Familienangehörigen, Fotos, Archivrecherchen in Berlin und Riga, Zeitzeugenberichten und dem Studium historischer Fachliteratur werden die Geschehnisse rund um den Kleistenhof rekonstruiert. Zwischen die Kapitel setzt Uta von Arnim subjektive literarische Miniaturen. Sie berichtet auch über das „Making of“, also über die Entstehungsgeschichte ihres Buches. Dr. med. Uta von Arnim, geb. 1964, ist Fachärztin für Allgemeinärztin und Journalistin und lebt in Berlin. Sie studierte Medizin in Hamburg und München (1984-1991), wurde Volontärin beim Berliner Tagesspiegel (1993-1994) und war dort von 1995 bis 1998 in den Ressorts Politik und Berlin tätig. Mehrere Auslandsaufenthalte in Brüssel, London, New York und Indien. |
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29. November 2021 Websalon mit Prof. Dr. Andreas Rödder: "Wie kann man sich einen modernen Konservatismus heute vorstellen?" Websalons Die Bundestagswahlen haben es bestätigt: Der Konservativismus befindet sich in einer Krise. Die CDU hat sich in der Ära Merkel nach links bewegt und auf der anderen Seite ein Vakuum hinterlassen, das von politischen Kräften gefüllt wird, die sich von rechtsstaatlichen Werten, von Toleranz und Aufgeschlossenheit gegenüber dem Neuen deutlich entfernt haben. Dabei ist auch der Begriff „konservativ“ in Verruf geraten; diejenigen, die Deutungshoheit beanspruchen, setzen „konservativ“ nicht selten gleich mit „rechtsextrem“. Wie kann sich der Konservativismus von diesen Fesseln befreien? Wie könnte ein moderner, „liberaler Konservatismus“ aussehen, der sich den aktuellen Herausforderungen stellt und attraktive Entwicklungsperspektiven für unser Land aufzeigt? Wie könnte sich auch eine Volkspartei wie die CDU aus ihrer programmatischen Lethargie lösen und damit die Wählergunst neu gewinnen? Prof. Dr. Andreas Rödder Inhaber des Lehrstuhls für Neuere und Neueste Geschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und Helmut Schmidt Distinguished Visiting Professor an der Johns Hopkins School of Advanced International Studies in Washington D. C.. Seine Interessenschwerpunkte sind die Geschichte des viktorianischen Englands, die deutsche Geschichte und die internationale Politik im 20. Jahrhundert, insbesondere die Geschichte von 1989/90 und die Zeitgeschichte nach 1990. Sein aktuelles Forschungsprojekt untersucht die Geschichte des globalen Einflusses Europas seit dem 19. Jahrhundert, um eine neue Antwort auf die schwierige Frage zu finden, was Europa der Welt gegeben und was es ihr genommen hat. Prof. Rödder ist Mitglied der CDU und seit vielen Jahren auch in der Politikberatung engagiert. 2019 hat er sein Manifest „Konservativ 21.0. Eine Agenda für Deutschland“ veröffentlicht. |
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